WALD-KNIGGE


Die Arbeitsgemeinschaft für den Wald hat mit 20 nationalen Organisationen einen Knigge mit zehn Tipps für einen respektvollen Waldbesuch erarbeitet.
 

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Arbeitsgemeinschaft für den Wald
Ebnetstrasse 21, 3982 Bitsch VS
Telefon +41 (0)27 927 14 33
E-Mail info@afw-ctf.ch

30 Jahre Arbeitsgemeinschaft für den Wald

Am 2. Mai 2023 feierte die Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW) im Waldlabor auf dem Hönggerberg ihr 30-jähriges Bestehen. Michael Reinhard, Leiter der Abteilung Wald beim BAFU sowie die Co-Präsidentinnen Eva Lieberherr und Jerylee Wilkes-Allemann blickten mit den Mitgliedorganisationen zurück und würdigten die Arbeit der AfW in den letzten 30 Jahren. Im Waldlabor lernten die geladenen Gäste verschiedene Projekte kennen, und im Restaurant Bellavista wurde mit dem Live-Cartoonisten Jonas Raeber gefeiert und gelacht.



In seiner Grussbotschaft ging Michael Reinhard, Leiter der Abteilung Wald des Bundesamts für Umwelt (BAFU), auf die 30-jährige Geschichte der AfW ein und würdigte deren Tätigkeiten, die vom BAFU seit 30 Jahren finanziell unterstützt werden: «Die AfW informiert, bringt die verschiedenen Waldakteure zusammen, regt die Diskussion über aktuelle waldrelevante Themen an und ermöglicht einen manchmal sensiblen Dialog zwischen Akteuren, die für den Wald nicht unbedingt die gleichen Ziele haben. Diese Rolle ist in einer sich ständig wandelnden Waldlandschaft, die sich an den Klimawandel anpassen und den immer anspruchsvolleren Forderungen immer zahlreicherer Akteure gerecht werden muss, von grösster Bedeutung!».

Mit ihren Tagungen zu aktuellen Waldthemen war die AfW seit ihrer Gründung im August 1993 ein neutrales Forum zur Diskussion von ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anliegen an den Schweizer Wald. Gemeinsam mit ihren 28 Mitgliedorganisationen hat sie zum Ziel, Konflikte rund um den Wald zu erörtern und Lösungsansätze aufzuzeigen. Zweimal pro Jahr organisiert die AfW einen sogenannten «Runden Waldtisch». Diese Veranstaltungen finden zumindest teilweise draussen im Wald oder in der Landschaft statt. Mit Blick auf den Naturraum entsteht eine andere Diskussion als in einem Vortragssaal ohne direkten Bezug zum diskutierten Thema.

84 Veranstaltungen in den letzten 30 Jahren

50 Tagungen und Runde Waldtische hat die AfW seit ihrer Gründung durchgeführt. Die Themen waren stets sehr vielfältig, wobei das Themenfeld rund um den Klimawandel in den letzten Jahren wichtiger wurde. Ein zentrales Themenfeld bildete stets auch die Holznutzung mit ihren verschiedenen Facetten. Seit 2004 unterhält die AfW auch die Arbeitsgruppe Freizeit und Erholung im Wald. Ziel dieses Netzwerks ist ­– ganz im Sinne der AfW, die verschiedenen Nutzungsansprüche an den Wald zu erörtern und zu diskutieren. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Andreas Bernasconi hat bisher 34 Veranstaltungen zum Thema Freizeit und Erholung im Wald durchgeführt. Ein wichtiges Projekt, das ebenfalls sehr gut zu den Zielen der AfW passt, war die partizipative Erarbeitung des Wald-Knigge. 

Austausch und Diskussion stets im Zentrum

Die AfW als Verein ist fast gleich alt wie das «neue» Waldgesetz, das 1991 in Kraft trat. «In diesem neuen Gesetz wurde der Fokus explizit von der Schutzfunktion des Waldes in Richtung Multifunktionalität verschoben. Seither sind im Wald Holzproduktion, Freizeit- und Erholung, Bildung und Naturschutz gleichberechtigt mit der Schutzfunktion», erklärt Co-Präsidentin Eva Lieberherr: «Dadurch stiegen auch die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald und der Bedarf nach mehr Austausch zwischen den Waldakteurinnen und -akteuren. Die AfW spielte als Gefäss für einen fundierten Austausch zwischen den diversen Interessensgruppen eine wichtige Rolle.»

Ihre Kollegin, Co-Präsidentin Jerylee Wilkes-Allemann ergänzt: «Heute können wir mit Stolz sagen, dass die AfW ihren Ansprüchen gerecht wurde!» In ihrer Rede zum Jubiläum dankt sie aber vor allem den 28 Mitgliedorganisationen der AfW: «Ohne ihre 28 Mitgliedorganisationen und ihre Vertreterinnen und Vertreter hätte die AfW nicht viel erreichen können. Sie alle haben dazu beigetragen, dass es die AfW seit 30 Jahren schafft, aktuelle Waldthemen aufzunehmen und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren.» Jerylee Wilkes-Allemann dankte auch der langjährigen Geschäftsleiterin Brigitte Wolf, die bei der AfW ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, für ihr Engagement für die AfW.

Rundgang im Waldlabor und Cartoons von Jonas Raeber

Auf einem Rundgang im Waldlabor auf dem Hönggerberg lernten die geladenen Gäste drei Projekte näher kennen: Andreas Rudow stellte das Biodiversitäts-Arboretum-Projekt vor, das zum Ziel hat, alle 400 Gehölzarten der Mitteleuropas im Waldlabor und auf dem Gelände der ETH anzupflanzen. Von Stefano Martinetti wurde das Hydrologie-Projekt vorgestellt, das den Wasserhaushalt eines Waldbereichs mit samt seiner Bäume untersucht. Nicole Imesch schliesslich zeigte den Teilnehmenden das neue Wald-Wild-Projekt, das nicht nur den Einfluss von Störungen auf das Wild, sondern auch den indirekten Einfluss von Störungen auf den Verbiss der Bäume nachweisen will.

Das Jubiläum wurde begleitet und mit einem Augenzwinkern kommentiert vom Live-Cartoonisten Jonas Raeber. Schnell stellte er fest, dass die Waldleute alle mit gutem Schuhwerk ans Jubiläum angereist waren. Spätestens auf dem Rundgang durchs Waldlabor auf dem Hönggerberg wurde klar, weshalb die Waldfachleute Schuhe mit einem guten Profil lohnen. Im Waldlabor lernte Jonas Raeber dann auch, was eine Nebenbaumart, ein Flachwurzler, ein Hochtranspirierer oder ein verbissener Ahorn (nicht zu verwechseln mit einem verbissenen Jogger) bedeuten. Mit gekonnter Feder setzte er all diese Bäume in Szene und brachte die Waldfachleute über seine Cartoons und sich selbst zum Lachen. Beim «Weiterlispiel» lernten sich die Waldfachleute von einer etwas «privateren» Seite kennen.

Zeichnungen und Video von Jonas Raeber

Thomas Hüssy von JagdSchweiz neues Vorstandsmitglied 

An der 30. Delegiertenversammlung, die im Rahmen des Jubiläums abgehalten wurde, stand neben der Genehmigung des Jahresberichts und der Jahresrechnung auch eine Wahl auf dem Programm. Als Nachfolger für Franco Scodeller wurde Thomas Hüssy aus Safenwil, Vorstandsmitglied von JagdSchweiz, in den Vorstand gewählt. Als Jurist (in Pension) und ehemaliger Gerichtsschreiber ist Thomas Hüssy bei JagdSchweiz zuständig für das Ressort Recht.

Zum Abschluss des Jubiläums betonte Clémence Dirac von der Abteilung Wald des BAFU noch einmal: «Die AfW ist im Vergleich zu anderen Waldorganisationen ein junger Verein, aber die AfW hat in diesen 30 Jahren viel geleistet und sich stets für das gute Zusammenleben der verschiedenen Waldakteurinnen und -akteure eingesetzt.»

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