WALD-KNIGGE


Die Arbeitsgemeinschaft für den Wald hat mit 20 nationalen Organisationen einen Knigge mit zehn Tipps für einen respektvollen Waldbesuch erarbeitet.
 

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Arbeitsgemeinschaft für den Wald
Ebnetstrasse 21, 3982 Bitsch VS
Telefon +41 (0)27 927 14 33
E-Mail info@afw-ctf.ch

Biosphärenreservat Entlebuch

Anlässlich ihrer Jahrestagung organisierte die Arbeitsgemeinschaft für den Wald AfW am 28. März 2003 einen «Runden Feldtisch» im Biosphärenreservat Entlebuch. An den beiden Standorten Husegg und Waglisei-Chnubel diskutierten Vertreter/-innen des Biosphärenreservats und der Mitgliedorganisationen der AfW draussen im Feld und vor Ort Fragen zum Thema Naturschutz, Jagd, (sanfter) Tourismus und Militär im Biosphärenreservat.

Bei «Schauplatz 1» wird deutlich, wie sehr verschiedene Raumdimensionen im Nutzungsmuster von Mensch und Tier geeignete Schutzmassnahmen komplizieren. Erstens sind die vielen kleinen Kernzonen wie «Nastücher» über die Landschaft verteilt. Zweitens benötigen grosse Wildtiere wie Hirsch oder Auerhuhn grössere, zusammenhängende und intakte Gebiete. Drittens liegt über dem Gebiet das «Spinnennetz» verschiedener Nutzungsformen und -muster der Einheimischen und Touristen.

Im Gebiet von «Schauplatz 2» stellt sich die Frage, ob die militärischen Eingriffe in die Landschaft, welche auch Teile des Kerngebietes nicht verschonen, rückgängig gemacht werden sollen und  können. Allerdings ist auch bedenkenswert, dass die Präsenz der militärischen Anlagen und Nutzungen angesichts der touristischen Entwicklungsperspektiven auch positive Nutzungsgrenzen setzte. Dies sollte angesichts des Druckes auf die Rauhfusshühner nicht unbedacht bleiben.

Die offene Auslegeordnung der Fragen und Probleme führte, wie erwartet, nicht zu einem einfachen Rezept oder Programm, welche Massnahme nun wo die Richtige ist. Einerseits waren die Diskussionsteilnehmer sehr darum bemüht, die Vielfalt der Gesichtspunkte zu respektieren und einander zuzuhören. Andererseits widerspiegelt dieses Resultat die dicht verwobene Vielfalt der äusserst reizvollen Natur- und Kulturlandschaft Entlebuch. Für einfache, rein fachspezifische oder theoretisch entwickelte Rezepte ist dies der falsche Raum. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance und Herausforderung, bei der Umsetzung der anspruchsvollen Aufgabe, welche das «Biosphärenreservats» mit sich bringt, der weiteren Entwicklung dieses komplexen Raumes gerecht zu werden. 

Im Entlebuch ist ein wichtiger Prozess im Gange. Mehr oder weniger bewusst hat die Bevölkerung realisiert, dass die wirtschaftlichen Perspektiven und Chancen des Biosphärenreservats auch mit einem hohen Anspruch im Umgang mit der Landschaft und Natur verbunden sind. Das Biospharenreservat ist kein Fertigprodukt, sondern vielmehr ein Experimentierraum für eine umsichtige und nachhaltige Regionalentwicklung und damit eine Daueraufgabe. Die Entlebucher/ innen nehmen dabei eine Vorbildfunktion ein. Der begleitenden, auf die besonderen Natur- und Kulturwerte ausgerichteten Forschung kommt damit eine wichtige Aufgabe zu.