Grosse Holzschläge
Beat Kunz erläuterte am Beispiel von drei Holzschlägen im Stadtwald von Winterthur, mit welchen Mitteln der Forstdienst die Bevölkerung über geplante Holzschläge informiert und welche Begleitmassnahmen bei einem Holzschlag im Erholungswald ergriffen werden. Pius Wiss, Präsident des Verbandes Schweizerischer Forstunternehmungen VSFU, ging in seinem Referat darauf ein, bei welcher Fläche der Unternehmer von einem grossen Holzschlag spricht und warum der Unternehmer zu grossen Holzschlägen tendiert. Urs Allemann, Kreisförster im Forstkreis Thal im Kanton Solothurn, berichtete von seinen Erfahrungen mit einer Bürgeraktion unter dem Titel «Schlachtfeld Wald – Kampf für den Dauerwald», in welcher sich aufgebrachte Bewohner mit Leserbriefen und Mails an Behörden und Beamte gegen verschiedene Holzschläge wehrten. Stadtrat Dr. Matthias Gfeller beleuchtete das Spannungsfeld zwischen Wirtschaftswald und Naherholung und erläuterte Massnahmen der Stadt Winterthur im Bereich der Erholungswälder. Dr. Anna Roschewitz, Leiterin Umwelt- und Gesundheitsschutz in Winterthur, ging schliesslich der Frage nach, was für die
Erholungssuchenden im Wald wichtig ist. Sie war Mitautorin der Untersuchung «Die Wälder der Stadt Zürich als Erholungsraum – Besucherverhalten der Stadtbevölkerung und Bewertung der Walderholung».
In der anschliessenden Diskussion wurden die Ansprüche der Bevölkerung an den Wald und ihre Einstellung gegenüber grossen Holzschlägen erörtert. Es wurden Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Forstdienst und Bevölkerung gesucht. Zuletzt wurden auch ökologische Aspekte im Zusammenhang mit grossen Holzschlägen angesprochen und diskutiert.
Ein Artikel über den Runden Feldtisch unter dem Titel «Viel Wald + viele Leute = viele Konflikte» erschien im «Wald und Holz» 4/2008 (Autor: Urs Wegmann).