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Praxisbeispiel

15 Jahre Erholungskonzept Allschwiler Wald

Bereits 2007 wurde für den Allschwiler Wald ein Erholungskonzept ausgearbeitet. 15 Jahre danach lud die Arbeitsgemeinschaft für den Wald am 31. Mai 2022 zu einer Exkursion in den beliebten Erholungswald nahe der Stadt Basel und wollte erfahren, wie das Erholungskonzept heute umgesetzt wird.


Artikel aus der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen von Brigitte Wolf:

Ein Buchfink schmettert sein Lied vom nahen Baum, hundert Meter weiter vorne kreischen Schulkinder, ein Arbeiter bringt neues Feuerholz zum Picknickplatz, ein auf dem nahen Flugplatz gestartetes Linienflugzeug überquert den Wald. Die Geräuschkulisse im Allschwiler Wald ist hoch an diesem Vormittag, als 25 Leute der Einladung zu einem «Praxisbeispiel» der Arbeitsgruppe Freizeit und Erholung im Wald folgen.

Wissenschaftliche Grundlagen

Der Allschwiler Wald liegt im Kanton Basel-Landschaft, als Erholungsgebiet hat er aber auch für die Bevölkerung der Stadt Basel eine grosse Bedeutung. Es handelt sich um einen ehemaligen Mittelwald mit einem grossen Eichenanteil. 220 Hektaren sind heute als Sonderwaldreservat ausgeschieden. Mit dem Verkauf von Wertholz werden gute Preise erzielt. Bewirtschaftet wird der Wald vom Forstrevier Allschwil/vorderes Leimental unter der Leitung von Markus Lack, der die Teilnehmenden durch den Wald führt.

Bereits 2007 wurde für den Allschwiler Wald im Auftrag der Gemeinden Allschwil und Binningen ein Erholungskonzept ausgearbeitet.[1],[2] Dabei konnte auf zahlreiche Studien der Universität Basel zur Erholungs- und Freizeitnutzung im Wald zurückgegriffen werden.[3]«Seit wir dieses Konzept haben, werden einzelne Flächen im Wald unterschiedlich gestaltet und bewirtschaftet», erklärt Markus Lack. «Teile des Waldes wurden für Erholungsnutzungen attraktiver gemacht, andere weniger attraktiv, an geeigneten Orten wurden Erholungsinfrastrukturen errichtet, an anderen Orten werden die Besucher:innen mit waldbaulichen Massnahmen gelenkt.» Einen Schlüsselfaktor bilden dabei die Wege. Es gibt markierte Wander-, Velo- und Reitwege. Auch die «Hundefreilaufwege» sind speziell bezeichnet. «Über die Angebote und Regeln im Wald werden die Bewohner der umliegenden Gemeinden und die Waldbesucherinnen mit der «Waldkarte» im Massstab 1:10'000 informiert», so Markus Lack.

Ein wichtiges Thema ist die Regeneration des Waldbodens. Rund um einige Feuerstellen ist der Waldboden absolut kahl. «Hier sieht es ja fast aus wie im Zoo», bemerkt ein Teilnehmer lachend. Damit sich der Boden regenerieren kann, werden solche Gebiete nach einer gewissen Zeit eingezäunt. Zudem bringt Markus Lack gezielt Licht in den Wald, damit sich der Wald verjüngen kann. Mit grossem Interesse wird von den Teilnehmenden eine solche Einzäunung begutachtet und festgestellt, dass sich der Wald in wenigen Jahren tatsächlich gut erholt.

Seit einem Jahr mit Rangerin

Seit rund einem Jahr ist im Allschwilerwald eine vollamtliche Rangerin unterwegs. Florine Leuthardt ist von der Gemeinde angestellt, da diese für die Erholung der Bevölkerung zuständig ist. Sie ist vor allem für die Information der Waldbesuchenden und die Umsetzung der Regeln wie Leinenpflicht und Fahrverbote zuständig. Illegale Feuerstellen werden von der Rangerin weggeräumt, zudem wird mit einem Plakat darauf aufmerksam gemacht, dass hier kein Feuer gemacht werden darf. Für gewisse Vergehen darf die Rangerin direkt Bussen verteilen. «Das ist aber nur selten nötig», erzählt Florine Leuthardt. «Meine wichtigste Aufgabe ist es, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, ihnen den Wald und seine Funktionen näher zu bringen und sie über die Regeln aufzuklären.»

Markus Lack ist seit 1989 Forstbetriebsleiter im Allschwiler Wald. Für ihn sind die «Probleme», die mit der intensiven Nutzung seines Waldes verbunden sind, gewöhnlicher Alltag, und er scheint für jede Herausforderung eine geeignete Lösung gefunden zu haben. Was in manchen Wäldern zu einem Aufschrei führen würde, nimmt er mit professioneller Gelassenheit. Mit einem Schmunzeln sagt er: «Zum Glück sind nie alle Leute gleichzeitig im Wald.»

[1] Erholungskonzept Allschwiler Wald (PDF)

[2] Hasspacher B (2007) Neue Wege im Allschwiler Wald – Erholungskonzept mit Pioniercharakter. Schweiz Z Forstwes 158: 206–2015. doi: 10.3188/szf.2007.0206

[3] Baur et al (2003) Freizeitaktivitäten im Baselbieter Wald. Verlag Kanton Basel-Landschaft. 180 p.