Licht und Schatten der 24-Stundengesellschaft im Wald
Mit zunehmendem Wachstum der Bevölkerung und der damit einhergehenden Zersiedelung nehmen die Lichtemissionen zu. Ausser an wenigen Orten in den Bergen ist es in der Nacht nirgends mehr wirklich dunkel. Eine Ausnahme bilden bisher die Wälder, die im dicht besiedelten Mittelland oft die letzten Orte erfahrbarer Dunkelheit sind. Immer öfter jedoch finden die Freizeitaktivitäten der urbanen Bevölkerung auch nachts im Wald statt.
Ohne künstliches Licht wäre das urbane Leben in seiner heutigen Ausprägung nicht möglich. Die nächtliche Beleuchtung hat aber ein Mass angenommen, das auch negative Konsequenzen hat. Von der Öffentlichkeit wird künstliches Licht in der Umwelt und der Verlust der Nachtlandschaft zunehmend als Umweltbelastung wahrgenommen. Für viele Tierarten ist die Dunkelheit ein lebensbestimmender Faktor. Sie haben sich im Laufe der Evolution an den Tag-Nacht-Wechsel angepasst und können aufgrund von künstlichem Licht Schaden nehmen. Auch Pflanzen können in ihrer Entwicklung beeinflusst werden. Noch sind aber längst nicht alle ökologischen Auswirkungen des künstlichen Lichts bekannt. Insbesondere für den Wald gibt es wenige Daten.
Am Runden Waldtisch am 26. Oktober 2017 diskutierten wir über die Auswirkungen von künstlichem Licht im Wald. Wir fragen uns unter anderem:
Welchen Einfluss hat die 24-Stunden-Gesellschaft auf die Nachtlandschaft Wald?
Braucht die natürliche Dunkelheit Schutz?
Welche Auswirkungen hat künstliches Licht auf die Waldtiere und die Ökologie?
Wie können wir Lichtemmissionen vermindern?
Wie wichtig ist das Thema «Licht» für den Wald?
Der Runde Waldtisch fand im Schloss Schwarzenburg im Naturpark Gantrisch statt. Der Naturpark Gantrisch hat das Projekt «Nachtlandschaft» ins Leben gerufen. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Lichtemmissionen zu verminden und die natürliche Nachtlandschaft zu erhalten.