Kaskadennutzung von Holz ? Theorie oder marktrelevant?

Der Rohstoff Holz kann zwar nur einmal verbrannt, zuvor aber mehrfach anderweitig verwendet werden, zum Beispiel zunächst als Material für Gebäude, Innenausbauten oder Möbel, dann für Holzwerkstoffe und zuletzt zur Gewinnung von Strom und Wärme. Mit der Kaskadennutzung von Holz soll eine möglichst hohe Ressourceneffizienz und ein Maximum an Wertschöpfung erreicht werden.

Runder Waldtisch vom 24. April 2014 im Holzkraftwerk Basel

Die Kaskadennutzung von Holz spielt in der Ressourcenpolitik des Bundes eine wichtige Rolle und wird in Forschung und Lehre gemeinhin als ein anzustrebendes Ideal dargestellt. Demgegenüber stehen die Marktrealitäten und die effektiven Flüsse von Holz- und Holzprodukten. Für die AfW war die vermutete Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit Grund genug, sich in einem runden Waldtisch mit dem Begriff der Kaskadennutzung auseinander zu setzen.

Folgende Fragen standen im Vordergrund:

  • Welche Rolle spielt die Kaskadennutzung in der Ressourcenpolitik des Bundes bzw. in der Einschätzung der Wald- und Holzwirtschaft selber?
  • Entfaltet das Konzept genügend Wirkung am Markt? Wenn ja, aufgrund welcher Anreize? Falls nicht oder nur marginal, wo sind Hürden und Probleme?
  • Steht ein Holzkraftwerk nicht im Widerspruch zur Kaskadennutzung, werden doch beträchtliche Holzvolumen direkt der energetischen Nutzung zugeführt?